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Sozialbranche braucht eine Milliarde sonst droht Qualitätseinbruch


Scherenschnittsilhouettenreihe  in rot, die sich die Hände geben

Am 8. August 2013 lud die Sozialwirtschaft Österreich zu einem Pressegespräch in den Presseclub Concordia. Der Vorstandsvorsitzende des Verbands der österreichischen Sozial- und Gesundheitsunternehmen, Wolfang Gruber, fordert die österreichische Bundesregierung sowie die Gebietskörperschaften - im speziellen die Bundesländer - auf, in den Jahren 2014 bis 2018 insgesamt eine Milliarde Euro zusätzlich in den Sozialbereich zu investieren. Weiters werden "Indexklauseln" in den jeweiligen Förder- bzw. Leistungsverträgen gefordert.

Sozialbereich mit Einsparungen überfordert

Viele private Unternehmen des Sozial- und Gesundheitsbereichs können aufgrund der derzeitigen Einsparungsmaßnahmen seitens der Fördergeber ihren Betrieb kaum noch aufrecht erhalten. Einigen droht sogar der Bankrott. Die Sozial-Unternehmen sind laut Kollektivvertrag verpflichtet, jährlich Indexanpassungen bei den Gehältern ihrer Mitarbeiter vorzunehmen, die Fördergeber (Bund und Länder) sind hingegen gemäß der Förderrichtlinien nicht verpflichtet diese jährlich steigenden Kosten durch Anpassung der Förderbeträge auszugleichen. Somit kommt es auf Seiten der Sozial- und Gesundheitsbetriebe zu einem unausgeglichen Budget und es ist daher eine Verschlechterung der Dienstleistung für Kinder, Pensionisten und behinderte Menschen zu befürchten.

Sozialbranche drittgrößter Beschäftigungsbereich

Das Gesundheits- und Sozialwesen hat es bereits 2011 laut Statistik Österreich auf den dritten Platz in der Beschäftigungsstatik geschafft.

Kosten zu sparen und effizient zu arbeiten ist für Sozialbetriebe heute Normalität. Bilanzen, Deckungsbeiträge und Kostenwahrheit bestimmen den Alltag. Einzig der Gewinn unterscheidet sich vom klassischen Wirtschaftsunternehmen.

Einsparungspotentiale haben jedoch dort ihre Grenzen, wo die Auswirkungen zu Lasten der KundInnen bzw. DienstleistungsnutzerInnen gehen.

Verantwortungsvolles Handeln gefordert

Der Staat als Fördergeber des Sozialbereichs versucht derzeit mehr und mehr Kosten einzusparen, übersieht aber, dass dadurch Leistungen gekürzt werden müssen. Die Frage ist, wie lange die Betriebe in diesem Bereich diesem Druck noch Stand halten werden können und ob der Sozialstaat Österreich einen drohenden Einbruch der Qualität im Sozial- und Gesundheitswesen verantworten kann. (red/behindertenarbeit.at/ots)

 

Offener Brief der Sozialwirtschaft Österreich

 

 

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